Der 26. September gilt als World Environmental Health Day, um das Bewusstsein für die Auswirkungen von Umweltgefahren auf die menschliche Gesundheit zu schärfen.
Zwei von der EU finanzierte Projektcluster, EHEN (European Human Exposome Network) und CUSP, stehen an der Spitze der EU Forschung zu den Auswirkungen von Umweltbelastungen auf unseren Körper. Die beiden im Rahmen des Programms "Horizon 2020" finanzierten und kürzlich abgeschlossenen Cluster haben ihre wichtigsten Ergebnisse vorgestellt und gezeigt, dass der Schutz der Umwelt vor Kunststoff-, Luft- und Chemikalienverschmutzung auch den Schutz unserer Gesundheit bedeutet.
European Human Exposome Network - EHEN
Das European Human Exposome Network (EHEN) ist das weltweit größte Netzwerk von Projekten, die sich mit den Auswirkungen von Umwelteinflüssen auf die menschliche Gesundheit aus der Perspektive des Exposoms befassen. Zu den im Juni 2025 abgeschlossenen Projekten von EHEN gehören REMEDIA, ATHLETE, HEDIMED, LongITools, EPHOR, Equal-Life, EXIMIOUS, EXPANSE und HEAP.
Zu den wichtigsten Erkenntnissen des Clusters gehört, dass der Zugang zu städtischen Grünflächen die Immunantwort verbessert, das Risiko für Depressionen verringert und die kognitive Entwicklung von Kindern fördert. Die Studien zeigen, dass Kinder besonders gefährdet sind, da ihre frühe Exposition gegenüber Luftschadstoffen und chemischen Gemischen mit einem höheren Risiko für Asthma, Fettleibigkeit und Stoffwechselerkrankungen verbunden ist. Die Ergebnisse der Projekte zeigen auch, dass endokrin wirksame Chemikalien das Wachstum von Kindern verändern und das Risiko für Fettleibigkeit erhöhen können.
Die innovativen Überwachungsinstrumente von EHEN, wie Abwasseranalysen und tragbare Sensoren, ebnen den Weg für evidenzbasierten Maßnahmen und ermöglichen es politischen Entscheidungsträger:innen, die tatsächlichen gesundheitlichen Vorteile einer grüneren und sauberen Umwelt zu messen.
CUSP cluster
CUSP ist ein groß angelegter Forschungscluster, der sich auf bestimmte Aspekte von Mikro- und Nanokunststoffen (MNPs) konzentriert, winzigen Partikeln, die aus der Umwelt in den menschlichen Körper gelangen können und überall um uns herum zu finden sind, sowie deren Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit in jeder Lebensphase.
Der CUSP-Cluster, der aus 75 Organisationen aus 21 Ländern besteht, die im Rahmen von fünf Projekten (IMPTOX, AURORA, PLASTICHEAL, PLASTICSFATE, POLYRISK) zusammenarbeiten, hat erstmals koordinierte Ergebnisse aus der biologischen Überwachung des Menschen vorgelegt, die belegen, dass MNPs in unserem Körper Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben können.
Im Rahmen der fünf Projekte wurden gemeinsame Protokolle, Biomarker und Probenahmestrategien zur Messung von MNPs im Menschen entwickelt und getestet, um Kunststoffe in verschiedenen Teilen des menschlichen Körpers nachzuweisen. Zu den wichtigsten Ergebnissen von CUSP gehört die Untersuchung von 1100 Schulkindern, die einen Zusammenhang zwischen eingeatmeten oder aufgenommenen Kunststoffen und Immun- und Entzündungsreaktionen zeigte.
Auf politischer Ebene hat CUSP neue Erkenntnisse und harmonisierte Methoden zur Messung der Exposition des Menschen geliefert und damit die Bemühungen der EU im Rahmen des European Green Deal und Chemical Strategy for Sustainability zur Verringerung der Umweltverschmutzung und zum Schutz der Gesundheit der Bürger:innen unterstützt.