Die European Immunisation Week (EIW) wird parallel zur World Immunisation Week in der letzten Aprilwoche gefeiert. Jedes Jahr wird in dieser Woche auf die kollektiven Maßnahmen hingewiesen, die erforderlich sind, um den Einsatz von Impfstoffen zum Schutz der allgemeinen Gesundheit und des Wohlbefindens von Menschen aller Altersgruppen zu fördern.
HaDEA verwaltet zahlreiche EU-finanzierte Projekte und Initiativen im Zusammenhang mit Impfungen und Impfstoffen. Eine laufende EU4Health-Ausschreibung zielt auch darauf ab, Mehrfachbeschaffungs-Rahmenverträge mit Wirtschaftsteilnehmer:innen zu schließen, um die Entwicklung von Grippeimpfstoffen der nächsten Generation zu beschleunigen.
Darüber hinaus verwaltet die HaDEA auch EU-finanzierte Projekte, die darauf abzielen, das Zögern bei der Impfung zu überwinden, gute Impfpraktiken zu fördern und die Impfstoffaufnahme zu verbessern. Neben der Bekämpfung von Fehlinformationen über Impfstoffe und des Zögerns werden im Rahmen anderer HaDEA-Projekte auch neue Impfstoffe gegen ein breites Spektrum von Krankheitserregern entwickelt, das von Viren über Bakterien bis hin zu Parasiten reicht und eine Gefahr für unsere Gesundheit darstellt.
EU4Health
Co-OPERATOR zielt darauf ab, systemische Hindernisse und Erleichterungen für die Verbreitung von Impfbotschaften in Belgien, Zypern, Griechenland, Italien und Portugal zu ermitteln. Zu diesem Zweck sammelt, organisiert und verbreitet das Projekt Wissen, bewährte Verfahren und Ressourcen im Zusammenhang mit den Strategien der Interessensgruppen, die für die Impfung gegen COVID-19 und andere Krankheiten eingesetzt werden. Im Rahmen des Projekts werden ein knowledge hub, ein virtual observatory und ein Schulungsprogramm geschaffen, die sich auf frühere erfolgreiche Werbemaßnahmen zur Bekämpfung der Impfmüdigkeit stützen.
VAX-ACTION zielt darauf ab, Maßnahmen zur Bekämpfung der Impfmüdigkeit in bestimmten Zielgruppen - z. B. neu zugewanderten Migrantinnen und Migranten, zögerlichen Eltern, Personen mit niedrigem sozioökonomischem Status - in Portugal, Italien, Frankreich, Rumänien und der Tschechischen Republik zu entwickeln. Das Projekt wird:
- die Wirksamkeit der verfügbaren Maßnahmen durch eine umfassende Bestandsaufnahme ermitteln
- erfolglose Maßnahmen analysieren und neugestalten
- das Potenzial der einzelnen Maßnahmen zur Wiederholbarkeit in einem EU-weiten Kontext und darüber hinaus bewerten
EUVABECO zielt darauf ab, Umsetzungspläne für die EU-Länder zu entwickeln und ihnen operative und technische Instrumente an die Hand zu geben, die die Impfpraxis verbessern, sowohl für Routineimpfungen als auch zur Vorbereitung auf künftige Ausbrüche. Das Projekt wird:
- ein System zur Unterstützung von Impfentscheidungen für Angehörige der Gesundheitsberufe und Patientinnen bzw. Patienten bereitstellen
- Populationen anhand bestehender Datenbanken im Hinblick auf die Impfmotivation screenen
- die Verwendung neutraler, EU-weit einheitlicher Verpackungen und Ersetzung von Beipackzetteln aus Papier durch Electronic Patient Information Leaflets (ePIL) fördern
- modellgestützte Erkenntnisse zur Vorhersage der Auswirkungen von Maßnahmen erarbeiten
- Umsetzungspläne für die Einführung eines tragbaren digitalen Impfausweises bereitstellen
Joint Action PERCH ist ein überzeugendes Beispiel dafür, wie Zusammenarbeit, gegenseitige Unterstützung, evidenzbasierte Kommunikation und gemeinsame Instrumente den Fortschritt in Richtung des WHO-Ziels der Eliminierung von Gebärmutterhalskrebs beschleunigen können. Alle 27 EU-Länder und 93% der europäischen Länder haben inzwischen die HPV-Impfung in ihre nationalen Impfpläne aufgenommen, und fast alle haben geschlechtsneutrale Strategien eingeführt.
Die Joint Action hat auch einen Leitfaden für nationale HPV-Kommunikationsstrategien entwickelt, der die Länder dabei unterstützt, Fehlinformationen entgegenzuwirken und das Bewusstsein für den Impfstoff zu verbessern. Dieser Leitfaden hat bereits in 7 EU-Ländern als Grundlage für nationale HPV-Kommunikationsstrategien gedient.
Darüber hinaus wurden im Rahmen von PERCH:
- in 12 Ländern Aktionen zur HPV-Impfung gestartet, die sich darauf konzentrieren, die Durchimpfungsrate durch innovative Kampagnen und lokale Strategien zu erhöhen
- 13 Länder haben nationale Bewertungen der HPV vaccine hesitancy durch Literaturrecherchen, Elternbefragungen und schulbasierte Fokusgruppen durchgeführt
- 17500 health professionals in 11 Ländern wurden anhand eines gemeinsamen Kommunikationslehrplans geschult
- mehr als 80 nationale Expertinnen und Experten haben sich der HPV Vaccination Guild angeschlossen - einem einzigartigen europäischen Netzwerk von Expertinnen und Experten für HPV und Kommunikation
Das kürzlich abgeschlossene Projekt ReThinkHPVaccination hat sich darauf konzentriert, EU- und Nachbarländer dabei zu unterstützen, ihre Kampagnen zur HPV-Impfung zu überdenken und neu zu starten. Obwohl HPV-Krebse zu den am besten vermeidbaren Krebsarten gehören, sind die Impfraten in einigen europäischen Ländern nach wie vor niedrig. Um das Bewusstsein für die HPV-Impfung und die Durchimpfung in Ländern mit niedrigen Impfraten zu erhöhen, hat das Projekt:
- personalisierte Kommunikationsstrategien und Schulungsprogramme entwickelt und im Rahmen eines Pilotprogramms 12 Schulungen in Rumänien organisiert
- mit dem Knowledge Centre on Cancer der Europäischen Kommission zusammengearbeitet, um ein Virtual Knowledge Centre zur HPV-Impfung einzurichten
- ein Handbuch zur Bekämpfung der Desinformation über Impfstoffe in Rumänien erstellt
- Wissen über die HPV-Impfung in allen Zielländern effektiv verbreitet und Fehlinformationen bekämpft und insgesamt über 11 Millionen Menschen erreicht.
NOSEVAC zielt auf die Entwicklung innovativer nasaler Impfstoffe zum Schutz vor Atemwegserkrankungen, die durch Streptococcus pneumoniae, Bordetella-Spezies, Grippeviren und SARS-CoV-2 verursacht werden. Das Projekt setzt an den Grenzen der derzeitigen injizierbaren Impfstoffe an, indem es die Immunität in den oberen Atemwegen, dem Eintrittspunkt in die Atemwege, stärkt und so eine frühe Kolonisierung, Übertragung und Erkrankung verhindert. Die Forscher:innen haben bereits sechs wesentliche Gene für die Besiedelung der Lunge durch Streptococcus pneumoniae identifiziert und untersuchen zwei Proteine als potenzielle Kandidaten für einen nasalen Impfstoff. Ein Patent wurde auch für neue Methoden zur Züchtung von Bordetella-Bakterien eingereicht.
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