Anlässlich des World Mental Health Day hat HaDEA zwei seiner Projekte vorgestellt, die im Rahmen des Programms EU4Health und Third health programme finanziert wurden.
Das WELL-U-Projekt fördert die psychische Gesundheit und das psychosoziale Wohlbefinden von Flüchtlingskindern und ihren Betreuerinnen und Betreuern durch Laienfachkräfte inmitten der durch den russischen Angriffskrieg verursachten Vertreibungskrise in der Ukraine.
Das WELL-U-Projekt führt universelle präventive Maßnahmen zur psychischen Gesundheit und psychosozialen Unterstützung (MHPSS) ein, die von Laien statt von spezialisierten Fachkräften für psychische Gesundheit durchgeführt werden können. Bei den Laien handelt es sich um Mitarbeiter:innen lokaler Nichtregierungsorganisationen (NGOs)/Community Based Organisations (CBOs), die mit Flüchtlingen und lokalen Aufnahmezentren arbeiten, sowie um Lehrer:innen, Erzieher:innen, Kulturvermittler:innen, Gesundheits- und Sozialarbeiter:innen und Peer-Flüchtlinge selbst.
Durch den Einsatz evidenzbasierter Instrumente und Interventionen (z.B. Problem Management +) hat WELL-U die Unterstützung im Bereich der psychischen Gesundheit zugänglicher und kostengünstiger gemacht und besser in die aktuellen Lebensumstände von Menschen, die mit Widrigkeiten konfrontiert sind, integriert. Dies trägt gleichzeitig zur Entlastung von Einrichtungen bei, die auf die Bereitstellung von Unterstützung im Bereich der psychischen Gesundheit spezialisiert sind. Flüchtlingskinder und ihre Betreuerinnen bzw. ihre Betreuer wurden in Italien, Griechenland, Ungarn und Rumänien psychosozial betreut und beraten.
In den letzten zwei Jahren hat WELL-U 27 Veranstaltungen in 7 Ländern organisiert und 255 Laien geschult, von denen 45 % aus der Ukraine stammen. Im Rahmen des Projekts wurden 880 Kinder und Jugendliche, davon 80 % aus der Ukraine, mit Maßnahmen zur psychischen Gesundheit und psychosozialen Unterstützung (MHPSS) ausgestattet, um die negativen Auswirkungen des Krieges zu mildern. Darüber hinaus haben sich mehrere ukrainische Fachkräfte für psychische Gesundheit zu sehr guten Vertretern ihrer Gemeinschaft entwickelt und aktiv an Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen teilgenommen.
Die JA ImpleMENTAL brachte 18 EU-Länder, Island, Norwegen und Serbien sowie über 40 im Bereich der psychischen Gesundheit tätige Akteure zusammen, um zwei bewährte Verfahren umzusetzen: die belgische mental health reform und das Austrian best practice on suicide prevention (SUPRA). Es wurden 25 Pilotprojekte in 20 Ländern erfolgreich durchgeführt.
Inspiriert von der belgischen Best Practice hat die Joint Action in 11 Pilotländern zu gemeindenahen Übergängen im Bereich der psychischen Gesundheit beigetragen, z. B. zur Verbesserung der Sichtbarkeit und Wahrnehmung von Netzwerken im Bereich der psychischen Gesundheit in Slowenien, zur Umsetzung einer Reform der psychischen Gesundheit in Richtung gemeindenaher Versorgung in Litauen, zum Übergang zu gemeindenahen psychosozialen Wohnheimen in Zypern und zur Festlegung von individualisierten Versorgungsplänen in gemeindenahen psychosozialen Diensten in Spanien.
Das österreichische SUPRA-Projekt wurde durch Pilotprojekte in 17 Ländern umgesetzt, wobei nationale Aktionspläne zur Bekämpfung der Suizidalität erstellt wurden. In den letzten drei Jahren wurden 14 neue oder erneuerte Suizidpräventionspläne erstellt, und an 9 Vor-Ort-Schulungen nahmen 1000 Personen teil. Der Multi-Stakeholder-Ansatz war ein Schlüsselelement des Projekts, wobei die Zusammenarbeit und die kollektiven Bemühungen der verschiedenen beteiligten Akteure (einschließlich Menschen mit Lebenserfahrung) effiziente Interventionen zur Förderung der psychischen Gesundheitsversorgung aufzeigten.
Die JA ImppleMENTAL wird auf der European Public Health Conference (11. - 15. November 2024) vertreten sein.
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