Die COVID-19-Pandemie sowie aktuelle Beispiele, wie Mpox-Ausbrüche in Afrika und die H5N1-avian influenza in den USA haben deutlich gemacht, wie wichtig es ist, dass Europa besser auf künftige Gesundheitsbedrohungen vorbereitet ist. HaDEA verwaltet eine Vielzahl von Projekten im Bereich der Krisen- und Pandemievorsorge im Rahmen von EU4Health und des Legacy-Programms Horizon 2020.
Anlässlich des International Epidemic Preparedness Day werden einige Beispiele für Projekte vorgestellt, die darauf abzielen, die Bürger:innen zu schützen und die Widerstandsfähigkeit Europas gegen grenzüberschreitende Gesundheitsbedrohungen zu stärken.
EU4Health
Das RESIL-Card-Projekt zielt darauf ab, die kardiovaskuläre Versorgung während Gesundheitskrisen zu verbessern, indem es bewertet, wie verschiedene EU-Länder und -Regionen auf Pandemien reagieren. Im Rahmen des Projekts werden bewährte Verfahren ermittelt und ausgetauscht, um ein Instrument zur Bewertung der Widerstandsfähigkeit zu entwickeln, das die Gesundheitssysteme bei der Vorbereitung auf künftige Krisen unterstützt. Dieses Instrument wird in einem ausgedehnten europäischen Netz von etwa 40.000 Angehörigen der Gesundheitsberufe und medizinischen Zentren getestet. Darüber hinaus werden Leitlinien, Schulungsprogramme und Partnerschaften entwickelt, um die Auswirkungen von Herzerkrankungen, insbesondere in Notfällen, in europäischen Ländern, einschließlich der Ukraine, zu verringern.
HaDEA verwaltet auch Verträge im Bereich der Pandemievorbereitung. Einer dieser Verträge umfasst die Erprobung eines neuen Impfstoffes, MTBVAC, an Neugeborenen. Dieser Impfstoff würde dazu beitragen, die antimikrobielle Resistenz zu bekämpfen - ein ernstes globales Problem, das die Behandlung von Infektionen mit Antibiotika erschwert.
Ein weiterer Vertrag wurde kürzlich unterzeichnet, um einen Universaltest zu entwickeln, mit dem sich Erreger der Atemwege und der Luft, einschließlich neu auftretender Viren, schnell nachweisen lassen. Dieses Diagnoseinstrument wird dazu beitragen, die Reaktionen der öffentlichen Gesundheit bei Ausbrüchen und Pandemien zu beschleunigen.
Horizon 2020
Im Rahmen des MOOD-Projekts wurde eine Big-Data-Plattform entwickelt, die den Gesundheitsbehörden im Human- und Veterinärbereich bei der Erkennung, Überwachung und Verfolgung von Krankheiten hilft. Eine Schlüsselinnovation ist das MUST-Tool (Multi-source Surveillance Tool), das verschiedene Arten von Daten - wie epidemiologische, genetische, umweltbezogene und sozioökonomische Informationen - in Echtzeit kombiniert und analysiert, um Gesundheitsnotfälle besser zu verstehen und darauf zu reagieren.
Das VEO-Projekt konzentriert sich auf die Entwicklung von Instrumenten zur Verbesserung der Bereitschaft für neue Ausbrüche, Epidemien und Pandemien durch die Kombination von Wissen über Krankheiten, Krankheitserregern und Faktoren, die deren Ausbreitung fördern. Zu den wichtigsten Errungenschaften gehören der Beitrag zum COVID-19-Pathogens-Portal für globale SARS-CoV-2-Daten, die Kartierung der Ausbreitung des West-Nil-Virus in Europa anhand von Gen- und Umweltdaten, die Verfolgung von Viren und Antibiotikaresistenzen in Städten durch Abwasseranalysen und die Erforschung der Frage, wie KI die Eigenschaften neuer Krankheitserreger anhand ihrer genetischen Sequenzen vorhersagen kann, wobei avian influenza und SARS-Cov-2 als Beispiele dienen. Im Jahr 2025 wird VEO eine Disease-X-Übung durchführen, um zu testen, welche Instrumente verallgemeinert werden können, und um die nächsten Schritte zur Verbesserung künftiger Pandemiebekämpfung zu ermitteln. VEO arbeitet an fünf Emergenzszenarien: zoonotische, durch Wildtiere übertragene Krankheiten, stillte Epidemien (Antibiotikaresistenz), durch Vektoren übertragene Krankheiten, Krankheiten im Zusammenhang mit dem (arktischen) Klimawandel und Krankheit X, um zu testen, welche Instrumente verallgemeinert werden können und um die nächsten Schritte zur Verbesserung künftiger Pandemiebekämpfung zu ermitteln.
TT4CL hat ein neues orales Medikament gegen Old World Cutaneous Leishmaniasis, eine vernachlässigte Tropenkrankheit, entwickelt. Im Rahmen dieses Projekts wurden die Tests und die Formulierung des Medikaments Oleylphosphocholin verbessert, einschließlich erster Sicherheitsversuche am Menschen.